Die Wiener Viktoria verwertet gegen den Sportclub zwei Konter und einen Strafstoß. Dadurch sind zwei sehenswerte Jokertore, die Feldüberlegenheit über die meisten Strecken des Spiels und die Schlussoffensive des WSC zu wenig. Die drei Punkte bleiben bei kühlem Wetter auf dem Kunstrasen in Meidling liegen.
08.04.23: Wiener Viktoria – WSC 3:2 (1:0)
Wr. Viktoria, 250 Zuschauer:innen
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Haas, Gusic, Pfaffl, Csandl, Pajaczkowski, Andrejevic, Vucenovic (Gerstl), Buzuk (Holzer), Rekirsch (Rajkovic), Beljan (Pehlivan).
Aufstellung Wiener Viktoria: Arnberger, Alhassan, Knassmüllner, Grozdic, Vozenilek, Yalovenko, Ciez, Mwatero (Golopenta), Castilho Silva, Hausdorfer, Bangai.
1:0 Yalovenko (40.)
2:0 Castilho Silva (65.)
2:1 Rajkovic (72.)
3:1 Yalovenko (75., Strafstoß)
3:2 Gerstl (77.)
Mehr von einem eher statischen Spiel – aber mit 0:1 in der Pause
Zwar ist der Wiener Sportclub die ersten 40 Minuten mehrheitlich in Ballbesitz, findet aber kein brauchbares Rezept gegen die eng stehenden Abwehrreihen auf dem noch engeren Kunstrasenplatz an der Oswaldgasse. Lange Zeit sieht es so aus als wäre das vom Stadionsprecher angekündigte Highlight – die Verlosung eines vom Skirennläufer Reinfried Herbst persönlich getragenen Startnummerntrikots in der Halbzeitpause – tatsächlich eines der nennenswerteren Ereignisse in dieser Partie.
Ansonsten setzt Miroslav Beljan einen Freistoß aus 20 Metern über das Tor, ein anderes Mal macht er dies mit einem Abpraller eines Buzuk-Schusses aus ähnlicher Distanz. Vor dem WSC-Tor ist 40 Minuten gar nichts los, lediglich einmal herrscht kurze Aufregung als Goalie Prögelhof einen Flankenball von Hausdorfer fallen lässt. Dann plötzlich die kalte Dusche: Nach einem Konter über rechts flankt Hausdorfer auf Yalovenko, der ist mit dem Kopf vor Prögelhof am Ball und netzt ein – wie aus dem Nichts geht der WSC mit einem Rückstand in die Pause.
Ein anderes Spiel nach der Pause – Niederlage trotz Kampf
Ganz im Gegenteil zur ersten Hälfte entwickelt sich das Spiel nach dem Pausenpfiff zu einer umkämpften Partie mit offenem Ausgang. Zunächst hat vorübergehend die Viktoria – beflügelt von der Pausenführung – mehr vom Spiel. Prögelhof entschärft nach 59 Minuten einen satten Freistoß von Yalovenko im rechten unteren Eck, zwei Minuten später setzt Castilho Silva einen Kopfball nach einem Corner an die Stange. In der 65. Minute gelingt Castilho Silva dann das zweite Tor für die Heimischen. Nach einem Konter über die linke Seite tanzt er seine letzten Bewacher mit einem Haken nach Rechts aus und setzt den Ball dann direkt neben der Stange ins Tor.
Nach dem zweiten Gegentor und einem Dreifachwechsel von Coach Weinstabl muss der Sportclub nun endlich kommen – und nach 72 Minuten macht sich die Einwechslung von Rajkovic bezahlt, der den Ball volley aus 20 Meter unter die Latte knallt. Die Freude währt allerdings nur kurz, denn direkt im Gegenzug fällt Yalovenko nach einer – zwar ungeschickten aber wohl nicht absichtlichen – Attacke im Strafraum sofort zu Boden. Er bekommt den Elfmeter und verwertet diesen auch eiskalt.
In Minute 76 das nächste sehenswerte Anschlusstor eines Jokers – der frisch eingewechselte Gerstl schlenzt den Ball von der Strafraumgrenze über Viktoria-Schlussmann Arnberger hinweg mit links ins Kreuzeck.
Schlussoffensive bringt nichts mehr ein
Der WSC wirft nun alles nach vor und hadert noch das ein oder andere Mal mit dem Schicksal: Nach 80 Minuten trifft Andrejevic nur die Latte, in Minute 88 bleibt die Pfeife des Unparteiischen bei einer strittigen Situation im Strafraum der Heimmannschaft still. In der 94. Minute gibt es noch einmal die Chance zum Ausgleich, doch der Freistoß aus 18 Metern geht nicht aufs Tor. Am Ende bleiben ein Spiel, das in seinen zwei Halbzeiten unterschiedlicher nicht hätte sein können, und auf der Habenseite des WSC die mehrheitliche Feldüberlegenheit und zwei schöne Tore – aber nichts, was für die Tabelle verwertbar wäre.