Freitag, 20.10.2023 – 19.30 Uhr/13. Runde RLO
Wiener Sport-Club – FC Mauerwerk 1:1 (0:0)
Sport-Club-Platz, 1521 Zuschauer*innen
Schiedsrichter: Mag. Almir Hadzimuratovic
Assistenten: Dragan Knezevic, Ahmet Nuhic
Spielbericht
Die Dornbacher beginnen mit Prögelhof im Tor, vor ihm steht die Viererkette mit Haas, Gusic,Ojukwu und Pfaffl; im defensiven Mittelfeld agieren Rajkovic und Buzuk, Pajaczkowski spielt im zentralen Mittelfeld; an den Flanken sind Kostic und Kerber nominiert, und Vucenovic fungiert als alleinige Sturmspitze.
Ambivalente Stimmung auf dem Sport-Club-Platz: Während vor dem Stadion die Menschen einander suchen, um sich über Philip Dimov auszutauschen, ist es – während Philips Mitspieler in Shirts mit der Aufschrift „Kämpfen, Dimi“ vor dem Transparent „Capitano Philip Dimov“ aufwärmen – auf den Tribünen beklemmend ruhig. Der Sport-Club eröffnet die Partie in seinem gewohnten Ballbesitzspiel, und findet bald auch den Weg ins letzte Drittel. Vucenovic wird zweimal auf rechts freigespielt, verfehlt aber jeweils das Tor (12., 13. Min.) In der 17. Minute (symbolisch für seine Standard-Rückennummer 17) wird das Spiel unterbrochen, um mit Beifall von allen Seiten Philip Dimov baldige Genesung zu wünschen. Wie man bald erfährt, gibt es Parallelen dieser Geste beim Spiel Young Violets gegen TWL Elektra und bei Marchfeld Donauauen vs Oberwart; am Samstag folgen Leobendorf und der FavAC, am Sonntag ist bei Rapids Heimspiel ein großes Transparent (Philip Dimov kämpfen und siegen) platziert. Danke an alle Vereine für diese Zeichen der Solidarität!
Danach greift der Sport-Club weiter an: Paja schickt Vucenovic auf die Reise, Torhüter Koyun schneidet geschickt den Winkel ab und hält den ersten gefährlichen Abschluss (21‘). Zwei Minuten später wird ein Eckball kurz auf Kerber abgespielt, seinen leicht abgefälschten Schuss pariert Koyun erneut glänzend. Ansonsten steht Mauerwerk hinten dicht und kompakt und lässt wenig zu. Nach einem Missverständnis in der Abwehr der Dornbacher kommt Gervasoni zum Abschluss, doch Prögelhof kann zur Ecke abwehren (30‘). Ein Freistoß ist die letzte Szene im 1. Abschnitt, und Prögelhof wehrt auch den Aufsitzer ab.
Nach der Pause machen die Dornbacher sofort Dampf: Pajaczkowski schickt Vucenovic, der den Ball um einen Tick verfehlt (46‘). Gleich danach eine Szene mit Seltenheitswert: Von Prögelhof wird der Ball kurz abgespielt, eine Stafette folgt, ehe Vucenovic auf und davon zieht und überlegt ins lange Eck zum 1:0 einschießt (47‘). Oppong setzt zu einem Solo an, spielt auf Barataud, dessen angeschnittenen Schuss Prögelhof noch an die Stange lenken kann (54‘). Bei den zwei anschließenden Eckbällen brennt im Hernalser Strafraum der Hut; Mauerwerk hat Lunte gerochen. Im Konter ist Vucenovic durch, statt zu schießen legt er auf Kerber ab, der abgedrängt wird (57‘); gleich darauf ein Weitschuss von Rajkovic, dann übernimmt Mauerwerk mit dem überragenden Dribbler Oppong das Kommando. Ein Kopfball nach einem Corner geht knapp daneben (62‘), Prögelhof hält einen Oppong-Abschluss aus spitzem Winkel (65‘). Die Hernalser tauschen zweimal, aber die Partie läuft weiter wie auf einer schiefen Ebene. Die Gäste kommen aber kaum mehr in den Gefahrenbereich, ehe sie durch ein Missverständnis der Sport-Club-Abwehr noch durch Gervasoni zum Ausgleich gelangen (90+3), bei dem es auch bleibt.
Fazit: Nach dem 1:0 schien für die Dornbacher alles klar zu sein, aber auch diesmal riss aus unerklärlichen Gründen der Faden, und die Gäste kamen verdient zum Ausgleich, auch wenn dessen Entstehung zu verhindern gewesen wäre. Kampfgeist und Bemühen sind den Heimischen nicht abzusprechen, und wie es im Inneren der Spieler aussieht, lässt sich nur erahnen. Aus diesem Blickwinkel ist das Ergebnis sicher nur sekundär!
Sektionsleiter David Krapf-Günther stellt die Partie in einen größeren Zusammenhang: „Es ist schwer, nach dieser Woche und dem Schock für den gesamten Verein, über den sportlichen Teil an einem Spieltag ein Fazit zu ziehen. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment dafür aussprechen, wie sie diese Zeit bisher gemeinsam bewältigt hat, es fällt nicht leicht, aber nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten haben wir unter der Woche und auch in der Partie zu unserem Spiel gefunden. Nach der Pause sind wir verdient in Führung gegangen, konnten danach leider die Ruhe nicht beibehalten und haben immer wieder gefährliche Konter zugelassen, gleichzeitig unsere Angriffssituationen nicht konsequent zu Ende gespielt.
Der Treffer in der Nachspielzeit reiht sich leider in dieser Saison in eine Serie später Gegentreffer ein; daran müssen wir dringend arbeiten, und das werden wir auch.
Wir müssen uns sportlich der unbefriedigenden Situation stellen und anfangen voll zu punkten, das ist jedem Einzelnen bei uns bewusst. Gleichzeitig werden wir weiterhin jede Sekunde mit den Gedanken bei unserem Dimi sein, bis er wieder bei uns sein kann.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Haas, Gusic (K), Ojukwu, Pfaffl; Rajkovic (65‘ Akrap)), Buzuk; Kostic (62’Beljan), Pajaczkowski; Kerber,Vucenovic (80‘ Gerstl).
Aufstellung FC Mauerwerk: Koyun; Najdovski, Borovsky, Radivojevic, Koscak (83‘ Caushai); Tuysuz (80‘ Cetin), Yesyp (71‘ Gabris), Barataud; Gervasoni, Oppong, Domoraud (K).
Torfolge
1:0 Vucenovic (47‘)
1:1 Gervasoni (90+3)
Gelbe Karten Wiener Sport-Club
40‘ Rajkovic (Foulspiel)
48‘ Gusic (Foulspiel)
57‘ Kostic (Foulspiel)
64‘ Buzuk (Foulspiel)
65‘ Ojukwu (Foulspiel)
Gelbe Karten FC Mauerwerk
24‘ Radivojevic (Foulspiel)
67‘ Yesip (Foulspiel)
90‘ Cetin (Unsportlichkeit)
90+4 Elshamie (TR, Kritisieren)