Freitag, 5.5.2023 27. Runde RLO
Wiener Sport-Club – ASV Draßburg 2:1 (2:1)
Sport-Club-Platz, 1761 ZuschauerInnen
Schiedsrichter: Andreas Kaiblinger
Assistenten: Herbert Steininger, Lukas Scharl
Spielbericht
Trainer Weinstabl hat die Elf nach dem 1:1 gegen Krems etwas umgestellt: Im Tor steht Prögelhof, die Verteidigung bilden Haas, Gusic, Csandl und Kapitän Dimov; Rajkovic und Buzuk agieren im defensiven Mittelfeld. An der rechten Außenbahn ist Vucenovic nominiert, Pajaczkowski als Spielmacher im zentralen Mittelfeld und Beljan stürmt am linken Flügel, während Holzer als Sturmspitze beginnt. Gerstl sitzt auf der Bank, Pfaffl, Andrejevic und Berkovic stehen nicht im Kader.
Lange Schlangen vor den Kassen und Eingängen, blendende Stimmung auf dem Sport-Club-Platz von der ersten bis zur letzten Minute, denn 1751 ZuschauerInnen sorgen an diesem lauen Frühlingsabend für eine tolle Atmosphäre. Der Sport-Club lässt von Beginn an Ball und Gegner laufen. Draßburg steht sehr tief und macht v.a. das Zentrum dicht, wo sich die Dornbacher immer wieder nach längeren Ballstafetten festlaufen. Bei ihrer ersten gefährlichen Aktion gehen die Gäste in Führung: schnelles Kurzballspiel, die Hernalser bekommen keinen Zugriff, und Marth lässt Prögelhof keine Chance – 0:1 (29. Min.). Die Schwarz-Weißen schalten jetzt einen Gang höher, und Sturmspitze Mario Holzer steht dreimal im Mittelpunkt. Zuerst ein Flugkopfball nach Haas-Flanke, den Stadler gerade noch über die Latte dreht (32. Min.), dann sein Ausgleichstreffer zum 1:1, wobei der Rettungsversuch eines Verteidigers nach hinten losgeht (34. Min.), und letztlich ein kluger Pass auf Vucenovic, den dieser überlegt durch die Beine eines Verteidigers ins lange Eck setzt (36. Min.). Szenenapplaus gibt es dann für Pajaczkowski, der nach einem gefährlichen Angriff der Gäste zweimal in höchster Not rettet (41. Min.). Auf der anderen Seite dreht der ausgezeichnete Stadler einen Foul-Freistoß von Beljan über die Latte.
Der pfeilschnelle Vucenovic zieht allein aufs Tor und geht zu Boden; viele haben das als Elferfoul gesehen, Schiri Kaiblinger allerdings nicht (54. Min.). Eine ähnliche Szene bringt Melezovic, der letzter Mann ist, die gelb-rote Karte ein (63. Min.). Obwohl das eigentlich glatt Rot hätte sein müssen, sind die Burgenländer kaum zu beruhigen. Sie stehen jetzt unter Dauerdruck und kommen kaum mehr aus der eigenen Hälfte raus. Nach einem Eckball und einem anschließenden Kopfball geht die Hand eines Draßburgers deutlich zum Ball, der Schiedsrichter lässt jedoch zur allgemeinen Verwunderung weiterspielen. Beim Tackling sind die Gäste keine Kinder von Traurigkeit, der Sport-Club kann aus Standards aus günstiger Position allerdings kein Kapital schlagen. Sololauf von Gerstl, sein Abschluss fällt jedoch zentral aus, und Stadler ist jetzt richtig warmgeschossen (83. Min.). In der nächsten Minute geht Holzer zu Boden, aber wieder bleibt die Schiri-Pfeife stumm. Dann hat Vucenovic die nächste Chance auf die endgültige Entscheidung, die Stadler bravourös vereitelt (86. Min.). Die letzte Möglichkeit wird durch Pajaczkowski ideal vorbereitet, Holzer wird beim Abschluss im letzten Augenblick jedoch entscheidend gestört. Drassburg möchte natürlich den Ausgleich schießen, und es ist ärgerlich, dass die Dornbacher noch in Bedrängnis kommen. Ein Freistoß von der Mittellinie in der Nachspielzeit, und selbst Goalie Stadler kreuzt im Strafraum auf. Dort herrscht zwar Hochbetrieb samt Kopfballduellen im Gefahrenbereich, und dies lässt Parallelen zu den Last Minute-Punkteverlusten gegen Donaufeld und Krems befürchten, die sich Gott sei Dank nicht bewahrheiten; die stabile Defensive sichert den Dreier ab.
Fazit
Ein hochverdienter Erfolg gegen eine Draßburger Elf, die sich jetzt mittendrin im Abstiegskampf befindet. Der Sport-Club hat zumindest die kleine Chance, noch am Cup-Bewerb teilzunehmen, gewahrt; in den letzten drei Spielen heißt es jedoch „Verlieren verboten“, um Donaufeld noch abzufangen und mit einem 3. Platz die Saison versöhnlich abzuschließen. Trainer Weinstabl wägt positive und negative Aspekte ab: „Es ging darum, konzentriert über 90 Minuten zu spielen und nichts zuzulassen. Leider waren wir in einer Umschaltaktion der Draßburger nicht wach genug und sind in Rückstand geraten, aber die Reaktion der Mannschaft durch einen Doppelschlag war richtig gut, hat uns gut getan. Im letzten Spieldrittel war es dann wie gegen Krems hektisch, weil wir vorher die Chancen nicht verwertet haben und in der Restverteidigung naiv waren. Aber: Wir haben das Gefühl, dass jeder in den letzten Wochen noch einmal alles aus sich herausholen möchte. Wir müssen dennoch als Team weiter zulegen, um in Wiener Neustadt die nächsten drei Punkte einzufahren.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Haas, Gusic, Csandl, Dimov (K) (75‘ Scharner); Rajkovic, Buzuk (90+2‘ Jovanovic); Vucenovic (89‘ Rekirsch), Pajaczkowski; Beljan(75‘ Gerstl), Holzer (89‘ Pehlivan).
Aufstellung ASV Draßburg: Stadler; Melezovic, Markovic, Sinabel, Obermüller; Marth (71‘ Federer), Pointner (HZ Ivanovic), Krutzler; Mujanovic, Nikolic, Lemut (65‘ Polz).
Torfolge
0:1 Marth (29‘)
1:1 Holzer (34‘)
2:1 Vucenovic (36‘)
Gelbe Karten Wiener Sport-Club
10’ Gusic (Foulspiel)
Gelben Karten ASV Draßburg
37‘ Melezovic (Foulspiel)
57‘ Markovic (Foulspiel)
72‘ Ivanovic (Foulspiel)
79‘ Polz (Foulspiel)
Gelb-Rote Karte ASV Draßburg
63‘ Melezovic (Foulspiel)